Der Maler Joachim Heuer (1900-1994)
Joachim Heuer, am 15. März 1900 in Dresden-Plauen geboren, ging seinen Weg als Maler unbeirrt. Nach dem Abitur und privatem Kunstunterricht bei Otto Sebaldt studierte Heuer von 1919 bis 1924 an der Dresdner Kunstakademie. Dort war er Schüler von Otto Hettner und Oskar Kokoschka. Ab 1925 arbeitete Heuer freischaffend in der Ateliergemeinschaft auf dem Antonsplatz in Dresden, u. a. mit Paul Berger-Bergner, Bernhard Kretzschmar und Fritz Skade.
Heuer war Gründungsmitglied der Dresdner Sezession 1932 und gehörte 1936 deren Vorstand an. Beide Weltkriege erlebte der Künstler als Soldat bzw. Sanitäter im Pferdelazarett in Dresden-Klotzsche. Beim Bombenangriff auf Dresden wurde sein Atelier zerstört und er verlor den größten Teil seines Frühwerkes.
Von 1948 bis 1950 arbeitete Heuer zwei Jahre als Dozent am Institut für künstlerische Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein. Obwohl ihn Italien seit seinen Studienreisen nach Rom, Capri und Neapel in den zwanziger Jahren faszinierte, orientierte er sich bildkünstlerisch an Braque und Picasso.
In seinen Ölbildern, vor allem in den Stillleben, verwandelte Heuer seine unmittelbare Umgebung, alltägliche Dinge, in Farbklänge, entwickelte eine große Sensibilität für Grauwerte. Die Nähe zum Kubismus brachte Heuer den Vorwurf des „Formalismus“ ein. Aus der Bezirkskunstausstellung des Verbandes Bildender Künstler im Dresdner Albertinum wurde 1954 sein Gemälde „Gartenstuhl“ entfernt. Eine erste umfangreiche Würdigung seines Lebenswerkes erlebte der Künstler neunzigjährig. Es blieb die bisher letzte große öffentliche Präsentation seines Werkes. Zwei Jahre später wurde er zum Ehrensenator der Hochschule für Bildende Künste Dresden ernannt.
Joachim Heuer verstarb am 9. April 1994 in Dresden. Beerdigt wurde er auf dem Friedhof in Dresden-Loschwitz.